UNE BELLE NUIT FRANÇAISE: ein französischer Liederabend
Bei der Serenade in der Kulturhalle Süßen geraten alle aus dem Häuschen - bei aller gebotenen, coronabendingten Zurückhaltung natürlich
NWZ - Neue Württembergische Zeitung, 31.08.2020
Foto: Giacinto Carlucci
...Kraftvoll und voller Energie schmetterte Jessica Eckhoff den "Freudenwalzer" aus "Roméo und Juliette" von George Gounod....Mit feinen Schattierungen sang sie dann das melancholische "Les chemins de l'amour" von Francis Poulenc - ein reizender Kontrast.
Und so abwechslungsreich ging es dann weiter....Gern ging man mit im flüssig-fröhlichen "Chanson d'amour" von Gabriel Fauré und im sanft wiegenden Gondellied von Jacques Offenbach, das ohne den berüchtigten Kitsch auskam. In diesem Duett steuerte Olivia Abt, die Tochter der Sopranistin, die satte, tiefe Farbe des Mezzosoprans bei. Völlig entspannt konnte sich die Schönheit dieses vielgespielten Werks entfalten, sodass erste Bravorufe laut wurden.
Kniefrei trat nun für einen kurzen Moment Jessica Eckhoff in "La Diva de l'Empire" auf: ein schüchternes und zugleich kesses Mädchen mimend. Feurig und selbstbewusst setzte dann Olivia Abt "Seguidilla" aus Carmen von Georges Bizet dagegen unter dem Jubel des Publikums.
Es folgten Werke voller Sehnsucht und Schmerz: "Youkali" von Kurt Weill, in der die Pianistin dezent eine Habanera untermischte; das weltberühmte Lied "Chanson de Solveig" aus Peer Gynt von Edvard Grieg; schlicht und zu Herzen gehend durfte hier nicht fehlen ...
Dann war schließlich Garten-Idylle angesagt im klangvollen "Blumenduett" von Léo Delibes.
Zum krönenden Schluss griff die Sopranistin auch noch zu de Castagnetten: spanische Musik aus der Feder eines Franzosen! Man war - in aller gebotenen Zurückhaltung - ziemlich aus dem Häuschen und durfte bei der rassigen Zugabe mitklatschen.
Der Bann war gebrochen; man hatte nun große Lust auf weitere Live-Auftritte.
ULRICH KERNEN
STAUFER FESTSPIELE: Drei Paare finden zueinander
Großer Wurf: Mozarts "Zauberflöte" in der Inszenierung von Alexander Warmbrunn
RemsZeitung Schwäbisch Gmünd, 12.09.2018 zur Premiere von Mozarts Zauberflöte am 07.09.2018 in Göppingen
Foto: Giacinto Carlucci
...Vielleicht der absolute musikalische Höhepunkt des Abends aber war die g-Moll-Arie der Pamina "Ach ich fühl's". Jessica Eckhoff interpretierte diese heikle Arie mit tief berührender Innigkeit und einem Sopran, der auch im Pianissimo in Spitzentönen bei aller Strahlkraft weich und geschmeidig blieb....
STAUFER FESTSPIELE: Leichtigkeit ist Schwerstarbeit
NWZ – Neue Württembergische Zeitung, 16.08.2016
Sopranistin Jessica Eckhoff gibt einen Einblick in ihre Arbeit an der Rolle der Christel im "Vogelhändler" bei den Staufer-Festspielen
Anfang September.
Foto: Staufenpress
Jessica Eckhoff gibt beim "Vogelhändler" die "Christel von der Post".
Sie ist zum sechsten Mal mit dabei und singt eine Hauptrolle, nämlich die Partie der Christel in der Operette "Der Vogelhändler" von Carl Zeller. "Das Schwierigste ist, dass es leicht aussieht, aber es ist Schwerstarbeit", sagt Sopranistin Jessica Eckhoff, als sie über die Erarbeitung einer Rolle, über den sprachlichen und musikalischen Charakter einer Figur und über die Partie der Christel spricht.
Eckhoff ist in Göppingen keine Unbekannte. Als 15-Jährige hat sie ihren ersten Gesangsunterricht an der Jugendmusikschule (JMS) Göppingen erhalten. Nach dem Gesangsstudium in Freiburg und verschiedenen Meisterkursen führte sie der Weg als Sopranistin in den Fächern Konzert, Lied und Oper an das Landestheater Schleswig-Holstein und an die Häuser in Augsburg, Heidelberg und Oldenburg. Sie ist zudem als Gesangspädagogin tätig.
Sie erzählt, dass sie beim Herangehen an eine neue Rolle zunächst im Klavierauszug die Worte lese, um ein erstes Gefühl für den Charakter der Person zu bekommen, die sie darstellen soll. "Ich höre in die Sprache hinein, in den Stil, in die Wortwahl und besonders auf das, was zwischen den Zeilen steht." Dann erst beginnt Eckhoff mit dem Notenstudium, um die vorgegebenen Linien des Komponisten im musikalischen Charakter zu erfassen. Daraufhin ergebe sich ein Bild der Figur, ob sie beispielsweise keck, oberflächlich, weich, hart oder auch mit Tiefgang beschaffen sei. Da sie als Darstellerin ja die beiden genannten Vorgaben bedienen müsse, versuche sie durch Ausprobieren, wie sich der Charakter am besten hervorheben lasse, was etwa durch Füllwörter, Seufzer, Atmen, Pausen oder Tempovariationen geschehe.
Eckhoff hebt dann ihren wichtigsten Schritt hervor, nämlich mit "Subwörtern" zu arbeiten, was bedeute, dass sie ein Schlagwort oder einen ganzen Satz finden müsse, der die jeweils passende Emotion auslöse.
"Mein Anspruch ist, dass das Gefühl in jedem Moment absolut echt sein muss, als ob es in diesem Augenblick zum ersten Mal entstünde."
Die Figur der Postbotin Christel im "Vogelhändler" beschreibt sie als eine einfache, natürliche, treue, ehrliche und mutige Person, die das Herz am rechten Fleck habe. Sie sei zufrieden mit ihrem Leben und habe nur den einzigen Wunsch, ihren Verlobten Adam zu heiraten. Dies geht aber nur, wenn "er einen anständigen Posten hat", heißt es im Original. Jetzt beginne der ganze Wirrwarr - am Schluss aber löse sich alles auf.
Eckhoff singt diese Hauptrolle nicht zum ersten Mal, sie hat sie schon in vier Produktionen dargestellt. "Das bedeutet kein Abspulen der Rolle, sondern ein immer neues Entdecken der Figur, denn auch die Wünsche des Regisseurs wollen bedient werden", sagt sie.
Man müsse dabei immer schauen, welche Parallelen - und seien sie noch so klein - man selbst zur Figur habe und diese müsse man aufziehen können. "Das ist die Kunst des Schauspielens", sagt die Sopranistin.
ANNEROSE FISCHER-BUCHER
Ob komisch, ob tragisch, ob Klassik, Musical, Pop- und Jazzmusik oder mit ihrer Gesangsschule, die begnadete Sopranistin Jessica Eckhoff hat sich in der Branche längst zu einer festen Größe entwickelt.
SABINE ACKERMANN
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum", begleitet Friedrich Nietzsches Zitat das Leben von Jessica Eckhoff. Noch keine Ewigkeit, aber schon eine ganz schöne Weile ist die zierliche, in Kirchheim/Teck geborene Sopranistin aus unzähligen Veranstaltungen rund um Göppingen und darüber hinaus nicht mehr wegzudenken. Mit 15 Jahren kam die Liebe zur Musik zeitgleich mit dem Gesangsunterricht an der Jugendmusikschule Göppingen, wo sie in Folge gleich als mehrfache Preisträgerin bei "Jugend singt" und "Jugend musiziert" von sich reden machte.
Mit strahlender Stimme untermauerte Jessica Eckhoff immer deutlicher ihr Talent, feierte bereits während ihres Gesangsstudiums an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg ihr erstes Gastspiel bei den Internationalen Ludwigsburger Schlossfestspielen. Obendrein absolvierte sie Meisterkurse bei Renato Capecchi und Werner Hollweg für Gesang sowie bei Byblis Tempesta zum Studium des Belcanto in San Remo in Italien.
Weitere wichtige Stationen waren die Verpflichtung am Schleswig-Holsteinischen Landestheater in Flensburg, zahlreiche Gastspiele an Theaterstätten in Augsburg, Hof, Oldenburg sowie den Heidelberger Schlossfestspielen. "Eine Opernsängerin muss tingeln und sollte recht flexibel sein", sagt Jessica Eckhoff und spürte damals oft was es heißt, seine Familie zu vermissen.
Mittlerweile ist die 43-jährige zweifache Mama und reist von Göppingen aus zu ihren Engagements. "Lampenfieber habe ich erst kurz vor dem Auftritt, doch der legt sich zum Glück schnell wieder", verrät sie lachend. Nirgendwo Schärfen, stattdessen makellosen stimmgewaltigen Koloraturgesang bis in die höchste Höhen und zugleich flankiert in silbrig-warmes Timbre, in dem in jeder Figur viel Seele mitklingt, ist sie als Christel, Annina, Adele, Ottilie sowie Arsena eine längst mit den Stauferfestspielen fest verwurzelte Institution.
Gleichfalls überzeugt die vielseitige Konzert- und Liedsängerin in weiteren Rollen als Zerlina (Don Giovanni), Gretel (Hänsel und Gretel), Maria (West Side Story), Pamina (Zauberflöte), Serpetta (Gärtnerin aus Liebe) oder Atalanta (Xerxes) und in Bühnenshows oder Eigenproduktionen wie "Glanzlichter" oder der "Hommage an Barbra Streisand". Auch das Schauspieltalent kommt bei Jessica Eckhoff nicht zu kurz: mit Leidenschaft, verblüffender Mimik nebst Mut zur Hässlichkeit glänzt sie in Oper und Operette gleichwohl in ernsten, tragischen oder humorvollen Rollen. Ihre Erfahrungen in allen Stilrichtungen gibt sie in ihrer Gesangschule an die Schüler weiter. "Die ursprünglichste und einfachste Art Musik zu machen, ist das Singen: Der Mensch trägt sein Instrument stets bei sich und braucht keine musiktheoretische Vorbildung, um es zu benützen. Insofern kann jeder Singen lernen", ist die diplomierte Gesanglehrerin seit über 20 Jahren überzeugt.
GLANZLICHTER, November 2013, Uhingen Uditorium
NWZ – Neue Württembergische Zeitung, 11.11.2013 zur Aufführung in Uhingen im Uditorium
AN EINEM TAG IM FRÜHLING, April 2013
Begeisterung beim musikalischen Frühling
...Das "Vilja Lied" aus der Operette "Die lustige Witwe" von Franz Léhar bot Jessica Eckhoff schlicht und feinfühlig dar. In bestechender Form sang sie auch " O mio babbino caro" aus der Oper "Gianni Schicchi" von Giacomo Puccini. Anrührig und innig kam das daher und wurde mit weichen Sordino-Klängen des Orchesters begleitet.
Mit "Summertime" aus "Porgy und Bess" von George Gershwin kam Eckhoffs modulationsfähige Stimme mit viel Wärme und hell schimmerndem Glanz voll zum Tragen...
NWZ - Württembergische Zeitung, 17.04.2013 zum Konzertabend "An einem Tag im Frühling" mit dem Kammerorchester Roll-Russ in der Geislinger Jahnhalle
MOZART: C-MOLL-MESSE, März 2013
Ausdrucksstarker Klang
...Bei den Solisten überzeugte Jessica Eckhoff im "Christe eleison" ebenso wie im "Et in carnatus" mit weicher, runder Linienführung und mit ihrer hellen, nie grellen Sopranstimme, die über ein angenehmes Vibrato verfügt...
NWZ - Neue Württembergische Zeitung, 05.03.2013 zur Aufführung der c-moll Messe von Mozart in der Göppinger Stadthalle
IM WEIßEN RÖSSL, September 2012
Glanzvolle Premiere des "Weißen Rössls"
..Musikalisch alles überstrahlend waren die Duette von Volker Bengl (Dr. Siedler) und Jessica Eckhoff (Ottilie). Die beiden harmonieren nicht zum ersten Mal bei den Festspielen prächtig miteinander...
Südwest Presse, 10.09.2012 zur Premiere des Weißen Rössls bei den Staufer Festspielen in der Göppinger Werfthalle
OPERETTENGALA, Juli 2012
Auftakt mit Operette
... Jessica Eckhoff zeigte in der Arie"O mio babbino caro" von Puccini viel Gefühl und bewies in"Meine Lippen, sie küssen so heiß" auf hinreißende Weise, dass auch eine Blondine südländisches Vamp-Potenzial hat... Zur Hochform liefen die Sänger bei den Duetten und Terzetten auf. "Dein ist mein ganzes Herz", die berühmte Arie aus Lehars "Land des Lächelns" wurde kurzerhand zum Terzett umfunktioniert - das Publikum durfte sich über einen "verwirrten" Volker Bengl amüsieren, der seine Aufmerksamkeit unter zwei Duettpartnerinnen aufteilen musste.
Zum Schluss gabs stehenden Applaus vom begeisterten Publikum."Wenn Sie mehr hören wollen, müssen Sie zu den Stauferfestspielen kommen", empfahl Alexander Warmbrunn nach der Zugabe.
Ab 7. September wird im Stauferpark die Operette"Im weißen Rössl am Wolfgangsee" gespielt.
NWZ - Neue Württembergische Zeitung, 24.07.2012 zur Operettengala im Bad Boller Hotel Seminaris
ADVENTSKONZERT, Dezember 2011
Die Meisterin der Koloraturen
...Das "Exultate, jubilate" erklang als erstes Solostück, wobei sich Eckhoff als Meisterin der Koloraturen und der spielerisch empfindsamen Passagen erwies. Mit Leichtigkeit sang sie die
Partie, sicher in der Höhe, virtuos in den kantablen Sätzen... Das "Laudate Dominum", eher reflektierend und sehr weich gehalten, war zum Innehalten und Genießen. "Tochter Zion" von Händel
verwies nochmal kraftvoll auf die Adventszeit, und mit Saint-Saens "Tollite hostias" wurde geradezu mit Jubel der Bogen von der Barockzeit ins 20. Jahrhundert gespannt.... Langer, herzlicher
Beifall.
NWZ - Neue Württembergische Zeitung, 06.12.2011 zum Jubiläumskonzert des Chorkreises Göppingen in der
Bruder-Klaus-Kirche in Jebenhausen
ADVENTSKONZERT, Dezember 2009
Verschiedene Stile integriert
... Zu hören waren neben modernen Titeln auch wunderschöne Klassiker, wie die berühmte Vertonung des "Ave Maria" von Johann Sebastian Bach und Charles Gounod oder "Panis Angelicus" von César Franck. Beides trug die Sopranistin Jessica Eckhoff mit ihrer schönen, berührenden Stimme vor...
INTERVIEW ZU EINER NACHT IN VENEDIG, August 2008
Festspiele vor der Haustür
Sie begeisterte als Christel im "Vogelhändler", jetzt tritt sie als Fischermädchen
Annina und bei den Staufer-Festspielen erneut vor "ihr" Publikum. Die Göppingerin Jessica Eckhoff genießt ihr Gastspiel.
Eine Opernsängerin muss tingeln. Ihr erstes Engagement erhielt sie, noch während des Musikstudiums, ausgerechnet am Schleswig-Holsteinischen
Landestheater in Flensburg - weit von Zuhause entfernt. "Damals hatte ich zwar noch keine Kinder. Für mich aber stand und steht an erster Stelle immer die
Familie", sagt Jessica Eckhoff, Mutter von zwei Kindern und zierliche Opernsängerin mit kräftiger, klarer Sopranstimme. Die 36-Jährige liebt ihren "abwechslungs-reichen" Beruf, den sie als leidenschaftlichen Glücksfall
bezeichnet.
Die Liebe zur Musik kam im Alter von 15 Jahren. Das musikalische Talent, die gewaltige Stimme, die überrascht und die man hinter der schlanken Erscheinung gar nicht vermuten will, trat immer deutlicher zum Vorschein. Jessica Eckhoff ist in Kirchheim/Teck zur Welt gekommen. Allerdings ist sie ein echtes Göppinger
Kind, sagt sie. Irgendwann sei ihr bewusst geworden, nicht in die Fußstapfen des Vaters, eines Göppinger Architekten treten, sondern Sängerin werden zu wollen.
Ganz sicher aber wurde sie sich erst während ihres Studiums an der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd.
Anfang der 90er Jahre begann Eckhoff ein Musikstudium in Freiburg im Breisgau. Außerdem absolvierte sie ein künstlerisches Aufbaustudium und nahm an Meister-kursen bei den Operngrößen Werner Hollweg und Renato Capecchi sowie an Belcanto-Kursen in San Remo teil. Anschließend folgte - gleich nach einem ersten Vorsingen - das Engagement in Flensburg. "Eine echte Feuertaufe",
erinnert sich Eckhoff. "Als Schwangerschaftsvertretung hineingeworfen in ein bestehendes Operettenstück." Es klappte hervorragend. Eckhoff sang 90 Vorstellungen in nur neun Monaten. "Der Start war hart. Das ist auch das
Schwierige im Beruf überhaupt", sagt Eckhoff. "Man muss gut mir der Stimme umgehen, um bestehen zu können."
Zwar hätte die Opernsängerin in Flensburg bleiben können. Dennoch zog sie es im Jahr 1999 vor, nach Göppingen zurückzukehren. Sie verzichtete auf eine
Festanstellung, reagierte flexibel auf das, was ihr angeboten wurde. So sang sie beispielsweise bei den Ludwigsburger Festspielen, in Augsburg in Mozarts
"Gärtnerin aus Liebe" oder in Händels "Xerxes" die Atalanta. Bei den ersten Staufer-Festspielen in Göppingen vor zwei Jahren feierte Jessica Eckhoff als
Christel im "Vogelhändler" einen Riesenerfolg. Jetzt tritt sie als Fischermädchen Annina und in "Eine Nacht in Venedig" wieder in einem Heimspiel vor "ihr"
Publikum - und genießt förmlich ihr Gastspiel vor der Haustür.
NWZ - Neue Württembergische Zeitung, 23.8.2008